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Die Marktplatz-Methode

Die Marktplatz-Methode bringt Unternehmen und gemeinnützige Organisationen aus einer Stadt für zwei Stunden für eine ungewöhnliche Begegnung zusammen. Wie auf einem Markt treffen hier Angebot und Nachfrage aufeinander und es werden gemeinsame Projekte vereinbart. Den Formen des Engagements sind dabei keine Grenzen gesetzt, nur Geld ist tabu. In mehr als 100 Kommunen wurden mit der Marktplatz-Methode bereits über 25.000 Gute Geschäfte für das Gemeinwesen verwirklicht.

Oberste Regel: Geld ist tabu

Der Charme der Marktplatz-Methode besteht darin, dass dem Engagement nur eine Grenze gesetzt wird: Auf dem Marktplatz für Gute Geschäfte darf über alles gesprochen werden, nur nicht über Geld. Dieses Tabu aktiviert auf beiden Seiten Phantasie und Kreativität für Projekte, in die örtliche Unternehmen aktiv und persönlich eingebunden sind.

So werden Ressourcen und Kompetenzen für gemeinnützige Anliegen mobilisiert, die auch quantitativ betrachtet oft mehr „Wert“ sind als die Geldspende, die Unternehmen üblicherweise geben können: Zeit und helfende Hände, Wissen und Kenntnisse, Hilfsmittel und Logistik, Gelegenheiten und Kontakte.

Wirkungsvoll und innovativ

Unternehmen aller Branchen und Größen können auf dem Marktplatz engagierte Vereine, Initiativen und Einrichtungen aus den Bereichen Soziales, Jugend, Bildung, Kultur, Sport, Umwelt, etc. in ihrer Stadt kennen lernen und direkt ein passendes Projekt finden, das ihr spezifisches Engagement-Angebot gut gebrauchen kann. Dies kann auf eine einmalige Kooperation begrenzt – oder der Beginn einer längerfristigen Beziehung sein. So können sich Unternehmen an ihrem Standort dort für ein besseres Gemeinwesen einsetzen, wo es ihnen nötig und möglich erscheint.

Dabei handelt es sich nicht um eine Einbahnstraße. Auch die Gemeinnützigen machen den Unternehmen mit den ihnen eigenen Aktivposten außergewöhnliche Angebote: Ihr spezielles Wissen beispielsweise für Beratungen, Gelegenheiten für die Personalentwicklung, Einblicke in andere Lebenswelten, Unterstützung bei Betriebsfeiern und vieles mehr. Und nicht zuletzt: Ein gutes Gefühl bei der tatkräftigen Beteiligung an der Bearbeitung konkreter Probleme am Standort, die auch den Unternehmen unter den Nägeln brennen, in Projekten und Vorhaben, die sonst nicht, nicht so oder nicht jetzt möglich wären.

Wirksame Förderung sozialer Kooperationen

Ein Marktplatz in einer Stadt wird häufig regelmäßig durchgeführt und ist offen für alle, funktioniert aber auch für spezielle Themen, in einzelnen Quartieren oder Stadtteilen. Viele Kommunen feiern mittlerweile bereits ihren 10. Marktplatz für Gute Geschäfte.

Seit Ende 2006 haben ca. 350 Marktplätze in gut 100 großen und kleinen Kommunen in Nord, Süd, Ost und West stattgefunden und über 25.000 neue Kooperationen hervorgebracht. In vielen Fällen sind daraus zudem längerfristige Beziehungen zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen vor Ort entstanden sind.

Neben dem Lokalen Aktionstag ist die Marktplatz-Methode damit ein wirkungsvoller Einstieg in die Initiierung neuer sozialer Kooperationen von Unternehmen, Gemeinnützigen und Verwaltung sowie von weitergehenden CSR-Initiativen in einer Region.

Fünf wesentliche Elemente

Direkte Kontakte

Die Marktplatz-Methode verbindet ein bekanntes Format mit einem offenen und gleichzeitig originellen wie seriösen Setting, das unkompliziert direkte Kontakte zwischen Wirtschaft und Gemeinwesen herstellt.

Einen Unterschied machen

Das "Geld-Tabu" öffnet die Akteure für die - für eine wirksame Beziehung wichtige - Frage danach, was gerade ein Unternehmen mit seinen spezifischen Kompetenzen, Ressourcen und Möglichkeiten sinnvoll zum Gelingen eines gemeinnützigen Vorhabens beitragen kann.

Flexibel für lokale Gegebenheiten

Die Stärke der Marktplatz-Methode liegt in ihrer Flexibilität: Als Instrument zur Anbahnung neuer gesellschaftlicher Kooperationen zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen kann der Marktplatz den lokalen Gegebenheiten entsprechend gestaltet und mit den vorhandenen personellen und finanziellen Ressourcen realisiert werden.

Vorbereitungs-Komitee

Organisiert wird der Marktplatz von einem Vorbereitungs-Komitee, in dem engagierte Personen aus Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und kommunaler Verwaltung mitwirken, die die Aktion gemeinsam planen und vorbereiten, in ihren Netzwerken verbreiten, die Teilnehmenden gewinnen und alle erforderlichen Ressourcen beschaffen. Somit ist der Marktplatz selbst schon Ergebnis einer Kooperation und gewinnt auch von da her seine Überzeugungskraft.

Keimzelle lokaler Mittler

Das Vorbereitungs-Komitee wird in der Regel von einer lokalen Mittlerorganisation wie z.B. einer Bürgerstiftung, Freiwilligenagentur, Nachbarschaftszentrum, Mehrgenerationenhaus, Quartiersmanagement, Wohlfahrtsverband, kommunalen Stelle oder Kammer initiiert. Sie kann kann die Keimzelle für weitergehende Aktivitäten und Projekte sein, die Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Staat vor Ort auf neue Weise miteinander verbinden, und somit auch strukturbildende Effekte haben.

Unterstützung bei der Organisation Ihres Marktplatzes

Viele lokale Initiatoren erhalten mittlerweile Unterstützung bei ihrem ersten Marktplatz für Gute Geschäfte von bereits erfahrenen Komitees in ihrer Nähe.

Auf dieser Internetseite finden Sie zudem zahlreiche hilfreiche Dinge für die Organisation eines eigenen Markplatzes wie z.B.:

Initiatoren

Die Marktplatz-Methode wurde von mehreren Organisationen in Deutschland initiiert und verbreitet. Erfahren Sie mehr über diese Akteuere.

Die Internetseite der Marktplatz-Methode wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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